Donnerstag, 16. Oktober 2008
Fachtagung PSZ- neue Töne
Mit ungewohnten Tönen lassen die PSZ in Niederösterreich auf sich hören. Eröffnungsimpuls zum "globalisierten Netzwerkskapitalismus". Foren, denen Zitate von Adorno, Nietzsche, Luxemburg und Arendt vorangestellt sind, wie etwa "Niemand hat das Recht zu gehorchen."

Wenn das kein Zeichen ist! Braut sich etwa wieder eine psychiatriekritische Bewegung zusammen??


http://www.psz.co.at

SELISCHE GESUNDHEIT IM SOZIALEN KONTEXT


Festakt und Fachtagung der Psychosozialen Zentren GmbH, 30 Jahre PSZ

Z 2000 – Veranstaltungszentrum Stockerau

Mittwoch, 5.November 08

13.00 Begrüßung – Liselotte Seidl (Geschäftsführerin PSZ GmbH)
Helmut Laab (Bürgermeister Stockerau)
Mag. Karl Fakler (Landesgeschäftsführer AMS NÖ)
HR Dr. Günther Schuster (Amtsleiter BSB Österreich)
Maga. Johanna Mikl-Leitner (Landesrätin für Soziales, Arbeit und Familie in NÖ)

13.30 Meilensteine in der Geschichte

„Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern“ (André Malraux)

Dir. Dr. Gerd Eichberger, Liselotte Seidl

14.15 Impulsreferat

“Das Sozialpsychiatrische Projekt im globalisierten Netzwerkkapitalismus: Welche Prioritäten sind notwendig?”

Univ.-Prof. Dr. Heiner Keupp

Impulsreferat

„Zulassen - annehmen - und nie aufgeben“

Herbert Heintz

15.30 Podiumdiskussion mit Dir. Dr. Gerd Eichberger (LK Donauregion Tulln), Mag. Karl Fakler (AMS NÖ),
Herbert Heintz (HSSG), HR Dr. Otto Huber (Leiter Gruppe GS Land NÖ),
Mag. Martin Kaukal (Geschäftsführer PSZ), Drin. Waltraud Kress (HPE),
Univ.-Prof. Dr. Heiner Keupp (Universität München), HR Dr. Günther Schuster (BSB)

ABENDPROGRAMM
17.00 Buffet und gemeinsames Abendessen
18.30 „30 Jahre - gemeinsames Arbeiten“
Laudatio auf die PSZ und ihre MitarbeiterInnen
19.30 „30 Jahre – ein Theater“ SOG Playback THEATER
21.00 „Musik zum Feiern“ DJ Hiasl

Donnerstag, 6.November 08

9:00 Einlass, Fotoshow
9:15 Begrüßung – Liselotte Seidl/Mag. Martin Kaukal

9:30 Forum 1:

„In Freiheit verschieden sein“ (Theodor W. Adorno)

Keywords: Geschichte der Psychiatrie, gesellschaftlicher Wandel, Politik, seelische Gesundheit,
Schutz- und Risikofaktoren

Referenten: Univ.-Prof. Dr. Heiner Keupp, Dir. Dr. Gerd Eichberger,
Moderation: Max Stimpfl

Forum 2:

“Gesundheit ist, wenn meine Krankheit mich nicht am Wesentlichen hindert” (Friedrich Nietzsche)

Keywords: Recovery, Resilienz, Betroffenenbeteiligung, Versorgungsentwicklung, Gesundwerden
Referentinnen: Univ.-Prof. Drin. Michaela Amering, Sibylle Prins
Moderation: Dr. Wolfgang Grill

12:45 Mittagsbuffet

13:45 Forum 3:

„Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der kein Brot hat, sondern auch der,
der keinen Anteil an den großen Gütern der Menschheit hat” (Rosa Luxemburg)


Keywords: Einflussfaktoren, psychische Erkrankung, Schutz- und Risikofaktoren, Benachteiligung,
Gender, Migration
ReferentInnen: Univ.-Prof. Drin. Karin Gutierrez-Lobos, Drin. Sevin Cayiroglu
Moderation. Maga. (FH) Elisabeth Gundendorfer

Forum 4:

„Niemand hat das Recht zu gehorchen“ (Hannah Arendt)

Keywords: Stigmatisierung, Drogenkonsum, Integration/Desintegration, Trinkkultur,
Außenseiter, Subkultur, Kinder einer süchtigen Gesellschaft, Beschleunigung und Entfremdung

ReferentInnen: Prim. Univ.-Prof. Michael Musalek, Dr. Winfried Janisch
Moderation: Dr. Wolfgang Werner

17:00 Abschluss der Tagung – Liselotte Seidl/Mag. Martin Kaukal

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Freitag, 10. Oktober 2008
Nächster Untersuchungs-Ausschuss in Wien
Die Sitzung wäre ein sehr guter Anlass für Protest. Meines Wissens hat es bis jetzt trotz der umfassenden Medienberichterstattung und der tragischen Vorfälle noch keine einzige derartige Aktion gegeben.

DONNERSTAG, 23. OKTOBER:

09.30 Uhr, Sitzung der Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates zum Thema "Versorgung von psychiatrischen PatientInnen im Verantwortungsbereich der Gemeinde Wien" (Rathaus, Arkadenhof, EG, Top 24)

Die bisherigen Protokolle sind online zugänglich:
http://www.wien.gv.at/mdb/uk/psychiatrie/

Die Termine werden inder Rathauskorrespondenz angekündigt:
http://www.wien.gv.at/vtx/rk?DATUM=20080911&SEITE=020080911009

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RAGE
RAGE - Versuch einer Annhäerung in 10 Modulen

ein Film von Elizabeth McGlynn
A 2008, 49 min, Deutsche Orginalfassung

RAGE ist Wut, Energie, Mut der Verzweiflung, Wahnsinn. RAGE ist Bewegung aus der Einengungheraus. RAGE ist aber auch Anlass zur Tat und somit Anlass zur Kunst.

Die Zeichnungen, Bilder, Objekte und Installationen von Psychiatrie-PatientInnen um die Wende des 19./20. Jahrunderts, die in der Sammlung Prinzhorn dokumentiert werden, sind außerordentlich. RAGE will diese Manifestationen existentieller GEstaltungskraft als Ausgangspumt fassen und auf das ungeheure Potential künstlerischen Schaffens unter schwierigen und unwürdigsten Umständen hinweisen. [...] Wo wären diese Frauen heute?

Premiere Österreich: Schikaneder Kino, Wien: Freitag, 17.10.2008, 21 Uhr.
Weitere Aufführungen: Sa und So.
Nach jeder Aufführung Diskussion mit Autorin und special guests.

Reservationen: www.schikaneder.at




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Psychiatrie·der Gegenwart
Ich habe folgende Einladung zugesendet bekommen, die mich sehr gefreut hat, und veröffentliche sie hier gerne. /masch

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

psychiatrisches Arbeiten in (Ost)Österreich macht augenblicklich manchEn von uns unruhig. Krankenhausbehandlung ist zum Gegenstand politischer Auseinandersetzung geworden. Versorgungsmängel, die seit langem bekannt sind, werden nun in Rathausgremien diskutiert. Obwohl erfreulicherweise eine bessere Ausstattung der behandelnden Institutionen in Aussicht gestellt wird, irritiert an der öffentlichen Diskussion ein Mangel an Modellen, Visionen und Zukunftsperspektiven. Für viele Beteiligte wird daran deutlich, was schon lange fehlt: eine Kultur der kontinuierlichen inhaltlichen Auseinandersetzung.

Die Strukturen, in denen wir arbeiten und leben, gestalten wir täglich mit. Sie sind /Du bist eingeladen, am interdisziplinären Forum Psychiatrie der Gegenwart teilzunehmen. Ziel und Zweck dieses Gesprächsforums ist es, auf Basis von Theorie und Erfahrung Standpunkte zu reflektieren und miteinander über mögliche weitere Entwicklungen zu sprechen. Das erste Treffen, das vor allem der Koordination dient, findet am

22. Oktober 2008
19:30 Uhr
Institut für Wissenschaft und Kunst
Berggasse 17
1090 Wien

statt. Vorläufig sind monatliche Treffen geplant.

Was kann in diesem Forum gesprochen, geplant, diskutiert werden? In Vorgesprächen sind eine Reihe von Ideen aufgetaucht, die hier genannt werden sollen, weil sie zumindest als Anknüpfungspunkt für weitere Assoziationen dienen können:

ein Lesezirkel zur Rezeption von Standardliteratur zu Einzelfragen der Psychiatrie
offene Gesprächsrunden zu kontroversiellen Themen wie Schnittstellenproblematik, Gewalt und Sicherheitsbedürfnis, Psychiatrie und Psychotherapie ...
die Veranstaltung eines Symposiums über Visionen zukünftiger psychiatrischer Versorgung
eine Buchveröffentlichung
eine Radioreihe in einem lokalen Sender
eine homepage mit Rezensionen von alter und neuer Literatur zur Psychiatrie
ein Manifest zur psychiatrischen Versorgungslage
Einladungen an Personen, die aus der Geschichte der Psychiatrie berichten, an Personen, die Erfahrungen aus anderen Ländern mitteilen
...

Auf eine gemeinsame Arbeit freut sich
Ulrike Kadi

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
Vortragsreihe "Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund"
3. Psychiatrische Abteilung
Prim. Dr. Vera Pfersmann
Otto Wagner Spital
Baumgartner Höhe 1
1140 Wien

Fortbildung WS 2008/2009
Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund

Mittwoch, 15.10.2008, 12:30 Uhr / Pav. 19/3 Blauer Salon
Univ.-Prof. Dr. Thomas Stompe
Schizophrenie und Kultur
Der Vortrag widmet sich dem Einfluss der Kultur auf Häufigkeit und Phänomenologie der Schizophrenie, dem Thema Migration und Schizophrenie und fragt nach Zusammenhängen zwischen Kultur und Behandlungsstrategien der Schizophrenie.

Mittwoch, 5.11.2008, 12:30 Uhr / Pav. 19/3 Blauer Salon
Mag. Sanda Schmidjell
Peregrina
Zugewanderte versicherte und nicht versicherte PatientInnen sind gesundheitlich oft nur mangelhaft versorgt. Peregrina, das Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für Immigrantinnen, hat immer wieder auf diese Tatsache aufmerksam gemacht. Die Arbeit des Zentrums wird im Vortrag ebenso vorgestellt wie das Projekt Psychologische Beratung und Behandlung von Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien und anderen Ländern.

Mittwoch, 3.12.2008, 12:30 Uhr / Pav. 19/3 Blauer Salon
Dr. Sylvia Wintersperger
Psychose? Anpassungsstörung? Dissoziative Störung? Über die Symptomatik von Traumafolgestörungen im interkulturellen Kontext
Menschen, die von ihrer Umwelt schwere Gewalt erlebt haben, benötigen zur Behandlung der daraus resultierenden Erkrankungen in besonderem Maße Struktur und Sicherheit im Außen, um die aus den Fugen geratene Innenwelt wieder soweit ordnen zu können, damit sie die Erlebnisse verarbeiten können. Der Vortrag behandelt die aktuellen Vorstellungen davon, wie sich Gewalt auf die psychischen Funktionen auswirkt, gibt einen Überblick über die Entstehung von Traumafolgestörungen und die Grundzüge der traumatherapeutischen Behandlungskonzepte.

Mittwoch, 14.1.2009, 12:30 Uhr / Pav. 19/3 Blauer Salon
Mag. Georg Bürstmayr
PatientInnen in ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation: ein erster Überblick
Die soziale Situation von PatientInnen mit Migrationshintergrund ist oftmals prägend bestimmt durch ihren aufenthaltsrechtlichen Status. Der Vortrag vermittelt Einblicke in das aktuell gültige Aufenthaltsrecht und gibt Hinweise auf Handlungsmöglichkeiten und -grenzen im professionellen Feld.

Mittwoch, 11.2.2009, 12:30 Uhr / Pav. 19/3 Blauer Salon
Dr. Hakan Gürses
Reden über Migration
Spätestens ab den 1980er Jahren kam auch in Österreich eine medial geführte, politische und sozialwissenschaftliche Rede über die Migration auf. Im Zentrum stehen dabei die „Kultur“ der MigrantInnen und deren „Fremdheit“ ebenso wie Pro- und Contra-Argumente, warum „wir“ weitere Zuwanderung (nicht) brauchen. Begleitet wird diese Rede von einem Diskurs über „Sicherheit“. Der Vortragende wird zu zeigen versuchen, dass die Rede über Migration allmählich eher zum Teil des Problems geworden ist, das sie angeblich lösen will.

Die Vortragsreihe findet mit freundlicher Unterstützung der Firmen AstraZeneca, Janssen-Cilag, Pfizer und Solvay statt.



Die Vorträge sind mit jeweils 2 Punkten für das Sonderfach Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin approbiert.

Die ReferentInnen:

Univ.-Prof. Dr. Thomas Stompe ist an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und in der Justizanstalt Göllersdorf tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die allgemeine und die klinische Psychopathologie, die transkulturelle Psychiatrie sowie die forensische Psychiatrie.
Mag. Sanda Schmidjell ist klinische und Gesundheitspsychologin, seit 10 Jahren Mitarbeiterin von Peregrina. Zu ihrem Aufgabenbereich zählen die muttersprachliche psychologische Beratung und Behandlung (bosnisch/serbisch/kroatisch/englisch/deutsch).
Dr. Sylvia Wintersperger arbeitet als niedergelassene Fachärztin für Psychiatrie in Wien. Sie ist Psychoanalytikerin, Gruppenanalytikerin, Traumatherapeutin, EMDR-Supervisorin, Vorsitzende von ÖNT – Österreichisches Netzwerk für Traumatherapie www.oent.at
Mag. Georg Bürstmayr arbeitet als Rechtsanwalt in Wien. Er ist Leiter der Kommission Wien 1 (zuständig für die Bezirke 3-19 sowie 23) des Menschenrechtsbeirats.
Dr. Hakan Gürses ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, Lehrbeauftragter an der Uni Wien (Philosophie und Internationale Entwicklung) sowie Referent an der Donau-Uni Krems (universitäre MA-Lehrgänge Interkulturelle Kompetenzen und Politische Bildung).

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